Referat für Bildungs- und Kulturpolitik

Leitfaden

Das Referat für Bildungspolitik setzt sich vor allem mit den politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen an der mdw auseinander und bezieht zu diesen Bedingungen für Studierende Stellung.
Analyse:
Die derzeitigen Entwicklungen in der Bildungspolitik sind geprägt durch eine Ökonomisierung der Bildung. Bildung wird derzeit mehr als Ausbildung für den Arbeitsmarkt verstanden, denn als Basis für eine kulturelle, emanzipatorische und selbstbewusste Entwicklung der Studierenden. Das Referat für Bildungspolitik setzt sich dafür ein, dass die Ausbildung an der mdw nicht ausschließlich unter die Sachzwängen wirtschaftlicher Verwertbarkeit gestellt wird.
 
Seit der Einführung der Studiengebühren 2001, des neuen Universiätsgesetzes 2002 , durch die vor kurzem beschlossenen Zugangsbeschränkungen und das neue Fremdengesetz, das die Studierenden der mdw besonders trifft, hat sich die Lage der Studierenden wesentlich verschlechtert. Im Zuge dieser Reformen kam es zu einem Abbau von Demokratie innerhalb der Universität. Die Freiheiten der Studierenden wurden den Gesetzen des Marktes geopfert.
 
Die meisten Probleme für die Studierenden ergeben sich aus dem so genannten Bologna-Prozess. Diese von den europäischen BildungsministerInnen 1998 gestartete Initiative zur Vereinfachung der Vergleichbarkeit von Studienabschlüssen und einer damit einhergehenden Angleichung der Studienarchitektur wird in den nächsten Jahren immer wieder Anlass zur Auseinandersetzung innerhalb der mdw geben.
 
In nahezu allen Fachbereichen wird unter dem Deckmantel des Bologna-Prozesses, der die Einführung eines Bakk-Master-PhD-Systems vorsieht, der freie Hochschulzugang beschränkt. Im Zuge dieses Systems kommt es immer wieder zu einer Verschulung des Studiums und zur Bevormundung der Studierenden. Die Curricula werden nicht zugunsten der inhaltlichen Ausbildung der Studierenden modifiziert, sondern vor allem zu Gunsten einer Mechanik von Prüfungen und Auswahlverfahren.
Wir leiten folgende Positionen und Forderungen aus der oben genannten Analyse ab:
  • Die hmdw lehnt eine Ökonomisierung der Bildung grundsätzlich ab.
  • Die hmdw beruft sich auf das Recht der Studierenden auf Lernfreiheit gemäß §59,1 UG 2002
  • Die hmdw fordert den freien Hochschulzugang
  • Die hmdw fordert die Abschaffung der Studiengebühren
Dies bedeutet einerseits, dass das Referat für Bildungspolitik sich mit der Politik des Bildungsministeriums auseinandersetzt und zu Reformen, Entwicklungen und Plänen Stellung nimmt. Vor allem aber wollen wir einen inhaltlichen Schwerpunkt bei den Themen setzen, die direkt die Probleme an der mdw betreffen.
In diesem Problemfeld bestreiten wir unser bildungspolitisches Tagesgeschäft. Dieses besteht unter anderem aus:
  • Inhaltliche Auseinandersetzung mit bildungspolitischen Themen und Ausarbeitung von Positionspapieren
  • Vertretung unserer bildungspolitischen Positionen im Senat
  • etreuung und Beratung der StudierendenvertreterInnen in den Studienkommissionen in bildungspolitischen Fragen